Vor den Toren von MAN in Steyr beging eine kleine Abordnung der Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen (FSG) den 1. Mai. FSG-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Charly Schaller mit seinen Voest-KollegInnen, FSG-Landesvorsitzender Andreas Stangl und FSG-Landessekretär Stefan Guggenberger mit einer Delegation der Gewerkschaftsjugend erklärten in Steyr der MAN-Belegschaft ihre Solidarität. „Gemeinsam kämpfen wir um jeden Arbeitsplatz!“, so Schaller und Stangl bei der Kundgebung vor dem Werkstor.
MAN-Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam bedankte sich für unzählige Solidaritätsbekundungen. Er blickte auf mehr als 100 erfolgreiche Jahre Lkw Produktion in Steyr zurück, auf einen „Arbeitgeber für viele Generationen, der in der Region liebevoll ‚die Bude‘ genannt wird“. Seit 11. September 2020 sei aber die „schöne Zeit vorbei“, seit die MAN Zentrale in München ankündigt hat, das Werk zu schließen, meinte Kutsam.
„Wo ein Wille, da ein Weg“, gab sich Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler kämpferisch, dass das Werk noch zu retten ist. Wir wehren uns dagegen, dass nicht „der Mensch, sondern kurzfristige Gewinnmaximierung“ im Vordergrund steht. „Was sind Abmachungen großer Unternehmen noch wert, wenn Standortsicherungsverträge einseitig aufgekündigt werden“, fragte er erneut.
Und auch SPÖ-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer verurteilte, „den Vertragsbruch der Superreichen in Deutschland, die den Hals nicht vollkriegen können.“ Es gebe für die MAN-Mutter VW „keine wirtschaftliche Notwendigkeit, über die Schließung zu reden. MAN in Steyr ist nämlich profitabel“, wiederholte sie. Die Sozialdemokraten würden dafür kämpfen, dass Steyr „Zentrum der Fahrzeugtechnologie bleibt“.