Andreas Stangl ist neuer AK-Präsident

Fünf Millionen für Ausbildungsoffensive

Mit großer Mehrheit ist der 51-jährige Andreas Stangl heute auf Vorschlag der FSG von der Vollversammlung zum neuen Präsidenten der Arbeiterkammer Oberösterreich gewählt worden. „Ich weiß, wie vielfältig Arbeit ist, was in den Produktionshallen abgeht und auch, was die Beschäftigten im Sozialbereich bewegt. Ich will ein Präsident für alle sein, egal wen sie wählen, woran sie glauben oder woher sie kommen. Solidarität ist der Grundpfeiler der kollektiven Interessenvertretung und auch der Zusammenarbeit in der Arbeiterkammer über Fraktionsgrenzen hinweg“, sagt der neue Präsident.

Als erstes großes Projekt kündigt er eine Aus-bildungsoffensive für Jugendliche in Oberösterreich an. Die AK Oberösterreich wird dafür im nächsten Jahr fünf Millionen Euro aufwenden. Kernziel des Projekts ist es, möglichst vielen Lehrstellensuchenden einen Ausbildungsplatz in einem zukunftsträchtigen Lehrberuf zur Verfügung zu stellen.  Die AK OÖ werden zunächst ein grundlegendes Konzept erarbeiten, wie möglichst viele junge Menschen in eine Ausbildung mit Zukunftsperspektive gebracht werden können und dann Gespräche mit allen relevanten oberösterreichischen Playern führen – Unternehmern, Sozialpartnern, Betrieben, Ausbildnern und vielen mehr.

Einsatz für mehr Gerechtigkeit und Respekt gegenüber Arbeitnehmern

Die AK Oberösterreich sieht Stangl als unverzichtbares Korrektiv für gesellschaftliche Machtungleichgewichte zwischen Arbeit und Kapital. Noch immer werden Arbeitnehmerrechte in zu vielen Unternehmen nicht respektiert. Ein Dauerbrenner sind falsche Abrechnungen bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen, durch die Arbeitnehmern/-innen viel Geld vorenthalten wird. Ein häufiger Missstand sind „kreative“ Dienstverträge, mit denen Arbeitgeber/-innen Mitarbeiter/-innen um ausstehende Ansprüche bringen, z.B. durch All-In-Klauseln. Ersatzruhe nach überlangen Arbeitstagen oder nach Wochenendarbeit gibt es für viele Beschäftigten in unorganisierten Betrieben nur auf dem Papier. Gegen solche Missstände will Stangl entschlossen vorgehen und fordert mehr Respekt und Gerechtigkeit für Arbeitnehmer/-innen. Â