Sozialdemokratische GewerkschafterInnen schlagen Andreas Stangl als nächsten AK-Präsidenten vor

Die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen (FSG), die in der Vollversammlung der AK Oberösterreich eine absolute Mehrheit haben, schlagen den derzeitigen FSG-Vorsitzenden und AK-Vizepräsidenten Andreas Stangl als Nachfolger des scheidenden AK-Präsidenten Dr. Johann Kalliauer vor. Das hat das FSG-Präsidium in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Andreas Stangl freut sich über die einstimmige Nominierung der FSG und möchte ein AK-Präsident für alle ArbeitnehmerInnen sein.

„Ich kenne Andreas Stangl seit 1994 und habe ihn in verschiedensten Funktionen erlebt. Ich bin überzeugt, dass er eine sehr kräftige und starke Stimme für die ArbeitnehmerInnen sein wird“, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die Wahl des neuen Präsidenten findet Ende November in der nächsten AK-Vollversammlung statt.

Als langjähriger Spitzengewerkschafter und AK-Funktionär bringt Andreas Stangl die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe mit. Zuletzt hat er sich sehr erfolgreich als Sprachrohr für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Pflege profiliert und für sie in harten Verhandlungen mit dem Land Oberösterreich Verbesserungen ausverhandelt. In der Krise hat er dazu beigetragen, sehr rasch das wichtige Instrument der Kurzarbeit auf den Weg zu bringen, das zigtausende Arbeitsplätze gesichert und eine noch höhere Arbeitslosigkeit verhindert hat.

„Mich beschäftigt, dass die Erfolge, die wir als Gewerkschaften und Arbeiterkammer erzielen, auch bei den Beschäftigten ankommen und in den Unternehmen umgesetzt werden. Wir wissen aus der Beratungspraxis der AK, dass 90 Prozent der Rechtsfälle aus unorganisierten Betrieben kommen. Wir brauchen mehr Betriebsräte“, skizziert Stangl einen seiner Schwerpunkte in den nächsten Jahren. Als weitere Herausforderung definiert Stangl eine gerechte Klimapolitik. „Wir sind das Industrieland Nummer 1. Es kann nicht sein, dass die Dekarbonisierung dazu führt, dass wir industriefrei werden. Wir müssen die Arbeitsplätze erhalten und darauf achten, dass die Kosten für die Umstellung sozial gerecht verteilt werden. Die ArbeitnehmerInnen dürfen dabei nicht unter die Räder kommen.“ Das gelte auch für die Digitalisierung. „Die Menschen müssen mitgenommen werden.“

Andreas Stangl ist 51 Jahre alt und in Braunau aufgewachsen. Er wurde in der AMAG in Ranshofen zum Dreher ausgebildet und ist seit seiner Jugend in der Gewerkschaft aktiv. Von 1990 bis 1994 leitete er das gewerkschaftliche Jugendzentrum in Braunau. Im Anschluss war er Sekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) für die Industrie. 2003 wurde er zum stellvertretenden und 2005 zum Geschäftsführer der GPA bestellt. Diese Funktion übt er bis heute aus.

Beim heutigen FSG-Präsidium wurden folgende weitere personelle Weichen gestellt: Als zukünftiger Fraktionsvorsitzender der FSG in der Arbeiterkammer wird der Landessekretär der Gewerkschaft PRO-GE, Nationalratsabgeordneter Michael Seemayer vorgeschlagen.

Den Landesvorsitzenden der Gewerkschaft vida, Helmut Woisetschläger, nominiert die FSG als neuen AK-Vizepräsidenten.