Pflegeberufe: Vermittlungsagentur auf den Philippinen bringt nichts

Seit Monaten ist klar: Es braucht dringend Verbesserungen in den Pflegeberufen. Das bestimmende Sozialthema in den kommenden Jahren wird sein, die Pflege in Oberösterreich zu sichern. Sie muss leistbar sein. Und sie muss hochwertig sein. Für alle, die sie brauchen. Landeshauptmann Stelzer ist in dieser Sache bisher nicht besonders aktiv geworden. Ganz im Gegenteil. Er verweigerte monatelang das Gespräch und schob die Pflegethematik vor sich her. Erst der Druck von mehr als 10.000 Unterschriften führte zum Ende der Gesprächsverweigerung.

Und jetzt? Will die ÖVP auf den Philippinen eine Agentur aufbauen, um Arbeitskräfte für die Pflege anzuwerben. 90.000 Euro sollen nach dem Wunsch von Landeshauptmann Thomas Stelzer in den Aufbau einer „Anwerbungs- und Vermittlungsstruktur“ in dem südostasiatischen Land gesteckt werden. Danach werden allerdings weitere finanzielle Mittel notwendig sein, um die potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten beim Erwerb von Deutschkenntnissen zu unterstützen.

Es braucht auch kürzere
Arbeitszeiten in der Pflege

Für den FSG-Landesvorsitzenden Andreas Stangl ist klar: „Dieser Schritt ist falsch und auch durchschaubar. Anstatt rasch die Arbeitsbedingungen der in Oberösterreich tätigen Pflegekräfte zu verbessern, will die ÖVP Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegeneinander ausspielen. Durch die angeworbenen Pflegerinnen und Pfleger wird auch der Druck am Arbeitsmarkt erhöht.“ Es sei außerdem auch notwendig, in den sehr intensiven Pflegeberufen kürzere Arbeitszeiten zu haben – eine 35-Stunden-Woche. Dafür setzen wir uns vehement ein. Es ist daher äußerst befremdlich, dass Stelzer zunächst lieber im Ausland nach billigen Pflegekräften sucht als die Arbeitsbedingungen in Oberösterreich zu verbessern. Damit der Pflegeberuf endlich attraktiver wird.

Phllippinische Pflegerinnen neutral

Phllippinische Pflegerinnen FSG