Als einen großen frauenpolitischen Rückschritt bewertet Sandra Saminger, Vorsitzende der FSG-Frauen in Oberösterreich, die geplante Einführung von Kindergartengebühren durch die schwarz-blaue Koalition in Oberösterreich. „Dieser Plan zeigt, was Frauen von ÖVP und FPÖ zu erwarten haben: Hürden bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Belastungen für berufstätige Mütter und rückschrittliche Zurück-an-den-Herd-Signale“, ärgert sich Saminger.
Â
AlleinerzieherInnen und NiedrigverdienerInnen zahlen drauf
Besonders betroffen seien einmal mehr WenigverdienerInnen und alleinerziehende Mütter. „Nachdem der blaue Landesrat Alleinerzieherinnen die Wohnbeihilfe gekürzt hat, legt die schwarz-blaue Koalition mit Gebühren für die Kinderbetreuung nach. Wie soll eine Mutter, die allein für zwei oder drei Kinder sorgt, die Gebühren für die Nachmittagsbetreuung aufbringen?“, kritisiert Saminger. „Schwarz-blaue Politik geht immer auf Kosten jener, die ohnehin nicht so viel haben.“
Â
Kindergarten ist wichtig für Kinder
Gebühren für die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten sei ein konservatives Signal an Frauen, Vollzeit-Berufstätigkeit hintanzustellen und damit zu riskieren, im Alter in die Armutsfalle zu tappen. Die Maßnahme sei aber auch aus der Sicht der Kinder zu kritisieren: „Der Kindergarten und das damit verbundene soziale Lernen sind wichtig für die Entwicklung der Kinder. Alle berufstätigen Eltern sollten unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten ihre Kinder gut betreut wissen, auch am Nachmittag“, meint Saminger.