Seit Monaten leisten die KollegInnen in den Pflegeheimen und Krankenhäusern unglaubliche Arbeit. Sie halten trotz des Corona-Chaos der Regierung unser Gesundheitssystem am Laufen. Mit der Corona-Erschwerniszulage, die morgen Freitag erstmals ausbezahlt wird, gibt das Land Oberösterreich vor, diese Arbeit zu würdigen.
„Wenn die KollegInnen morgen aber auf ihr Konto schauen, wird bei den meisten die Ernüchterung groß sein und sie werden sehen, dass die groß hinausposaunten 250 Euro nur ein Marketing-Gag gewesen sind“, sagt der Landessekretär der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) in der younion Oberösterreich, Mario Kalod. „Wieder einmal zeigt sich, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer auch in diesen Zeiten lieber den Sparefroh spielt als den Beschäftigten mit Respekt zu begegnen“, so Kalod weiter.
Viele nämlich schauen morgen Freitag durch die Finger. Durch eine komplizierte Berechnungsmethode werden nur sehr wenige tatsächlich die vollen 250 Euro pro Monat erhalten. In den Krankenhäusern bekommen zudem nur jene eine Zulage, die mit Schutzausrüstung unmittelbar am Covid-Patienten eingesetzt sind. „Dabei gibt es auch in vielen anderen Pflege-Bereichen oder etwa in der Reinigung und in der Küche deutlich erschwerte Arbeitsbedingungen“, sagt Kalod und plädiert dafür, allen betroffenen KollegInnen die Erschwerniszulage in voller Höhe auszubezahlen.
„Erfolgreiche“ Heime werden bestraft
Die erschwerten Bedingungen treffen die KollegInnen nun bereits seit zehn Monaten. Ausbezahlt werden soll die Zulage aber nur für die Monate von November bis Jänner. Dadurch fallen viele Beschäftigte in den Alten- und Pflegeheimen um ihre verdiente Zulage um. „In zahlreichen Heimen gab es in den Monaten zuvor Corona-Ausbrüche, aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen und glücklicher Umstände allerdings in diesem willkürlich gewählten Zeitraum weniger Fälle. Zum „Dank“ dafür ist ihnen der Landeshauptmann keine Zulage vergönnt“, kann Kalod nur den Kopf schütteln.
„Wir verlangen von LH Stelzer eine faire Regelung im Sinne aller Beschäftigten, deren Arbeit durch die Corona-Maßnahmen erschwert worden ist“, fordert der FSG-younion-Landessekretär.