1100 Euro brutto will das Land Oberösterreich StudentInnen bezahlen, die als befristete Vertragsbedienstete im Krisenstab beim Contact-Tracing und bei der Organisation von Testungen helfen sollen. „Das sind ausbeuterische Methoden, die absolut letztklassig sind“, kann der Landesvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Andreas Stangl, über das von Landeshauptmann Stelzer offenbar tolerierte Lohndumping nur den Kopf schütteln.
Während in Wien gesetzeskonform 1831 Euro brutto bezahlt werden, will Oberösterreich offenbar das eigene Gehaltsgesetz brechen und um exakt 685,50 Euro unter dem absoluten Mindestgehalt für Vertragsbedienstete des Landes entlohnen.
„Ein Affront der ganz üblen Sorte“, ist für Stangl auch die Tatsache, dass Stelzer in dem Inserat ankündigen lässt, dass bei Wochenend-, Abend- und Feiertagsdiensten bis zu 1500 Euro brutto zu verdienen seien. Selbst das liegt noch deutlich unter dem Mindestgehalt. „Wenn das Land Oberösterreich unterstützendes Personal braucht, dann soll es auch die eigenen Gesetze einhalten und die Menschen vernünftig bezahlen“, sagt Stangl.
Hintergrund:
Laut oberösterreichischem Gehaltsgesetz liegt die niedrigstmögliche Bezahlung für Landesbedienstete bei 1785,50 Euro brutto. Dies entspricht der Funktionslaufbahn LD25. Die Tätigkeiten, die die gesuchten KollegInnen ausüben sollen, sind aber höchstwahrscheinlich anders einzustufen. Es ist davon auszugehen, dass eine korrekte Bezahlung entweder LD24 (mindestens 1823,20 Euro) oder LD22 (1917,90 Euro) ergeben müsste.
Corona-HelferInnen ausbeuten ist letztklassig!
Will der für Personalangelegenheiten zuständige Landeshauptmann Stelzer tatsächlich das eigene Gehaltsgesetz brechen und um fast 700 Euro unter dem Mindestgehalt bezahlen?