Während die Landeskoalition aus ÖVP und FPÖ hochprofitablen Industrieunternehmen kräf-tige Förderungen in Aussicht stellt, sollen Eltern – darunter viele alleinerziehende Mütter – finanziell bestraft werden, wenn sie den Kindergarten auch am Nachmittag beanspruchen. Das ist offensichtlich ungerecht und familienfeindlich. „Da geht es nicht nur um die Verein-barkeit von Beruf und Familie, das ist auch ein schwerer Schaden für die Bildungschancen vieler Kinder“, sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Dr. Johann Kalliauer.
Die Betroffenen lassen sich den schwarz-blauen Sozialabbau nicht gefallen. Am 23. November kamen trotz kurzfristiger Ankündigung bereits 1500 Menschen zu einer Demonstration der Gewerkschaften younion, vida und GPA-djp. Die Stimmung war kämpferisch: Die Anwesenden applaudierten den emotionalen Reden lautstark und riefen in Richtung Landhaus „Nicht mit uns!“.
Großdemo am 5. Dezember vor dem Landhaus
Die Protestbewegung steht aber erst am Anfang. Am nächsten Dienstag, 5. Dezember, findet um 7.30 Uhr auf der Linzer Promenade vor dem Landhaus eine Großdemo der Gewerkschaften statt, die sich nicht nur gegen Sozialabbau und Bildungsklau, sondern auch gegen die von Schwarz-Blau geplanten Reallohnkürzungen für Landes- und Gemeindebedienstete richtet.
ÖVP und FPÖ wollen nämlich den aktuellen Bundesabschluss von 2,33 Prozent Erhöhung für öffentlich Bedienstete nicht übernehmen, sondern nur um ein Prozent erhöhen. Bei der derzeitigen Inflationsrate von rund zwei Prozent würden diese ArbeitnehmerInnen – darunter AltenpflegerInnen, KindergärtnerInnen und Spitalsbeschäftigte – also mitten im Wirtschaftsaufschwung rund ein Prozent Kaufkraft verlieren!
Dieser üble Angriff kann keinem arbeitenden Menschen gleichgültig sein. Denn gelingt Schwarz-Blau die Reallohnkürzung im öffentlichen Dienst, wird die Arbeitgeberseite bald überall Ähnliches versuchen. Deshalb sollten am 5. Dezember möglichst viele Beschäftige solidarisch sein und an der Großdemo teilnehmen!
Neuer Kinderbetreuungsatlas der AK erschienen
Für eine bessere Kinderbetreuung setzt sich die AK mit dem jährlichen Kinderbetreuungsatlas ein, der gerade wieder erschienen ist. In den letzten 18 Jahren konnte die AK damit einiges erreichen: „Es freut uns immer wieder, wenn sich in einer Gemeinde das Angebot verbessert. Solche Gemeinden haben auch einen echten Wettbewerbsvorteil, wenn es etwa um den Zuzug von jungen Failien geht“, betont Präsident Kalliauer.
Insgesamt gibt aber auch der neue AK-Kinderbetreuungsatlas berufstätigen Eltern wenig Grund zum Jubeln: Nur 85 von 442 oberösterreichischen Gemeinden, also weniger als ein Fünftel, haben ein Kinderbetreuungsangebot, das Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht. Es ist also noch sehr viel zu tun. Die Ergebnisse des AK-Kinderbetreuungsatlas 2017 sind auf ooe.arbeiterkammer.at zu finden.