Kilometergeld: Das ist zu wenig, liebe Regierung!

ÖAAB verkauft schwachen Kompromiss als eigenen Erfolg

Auf rund 50 Prozent beläuft sich die Inflation seit 2008 das Kilometergeld zum letzten Mal angehoben worden ist. Deshalb haben Arbeiterkammer und ÖGB eine Anhebung von derzeit 42 auf 60 Cent pro Kilometer gefordert. Eine Forderung, der auch die schwarzen Gewerkschafter:innen von ÖAAB/FCG zugestimmt hatten.

Die Einigung der Bundesregierung, das Kilometergeld nun auf 50 Cent anzuheben, ist angesichts der Teuerung über die vergangenen 16 Jahre ein schwacher Kompromiss. „Damit wird nicht einmal die Hälfte der Inflation abgegolten und die Kolleginnen und Kollegen bleiben auf dem großen Teil der Teuerung selber sitzen“, sagt der Landesvorsitzende der FSG Oberösterreich, Michael Seemayer, der weiterhin für eine Anhebung auf 60 Cent eintritt. „Diejenigen, die beruflich mit dem Auto fahren müssen, dürfen nicht die sein, die das Versagen der Regierung in der Teuerungskrise ausbaden müssen“, so Seemayer weiter.

ÖAAB/FCG dürften die eigene Forderung dagegen vergessen haben. Während auch sie zuvor 60 Cent gefordert hatten, wird der schwache und ungenügende Kompromiss nun von der oberösterreichischen Fraktionsvorsitzenden Cornelia Pöttinger in den Sozialen Medien mit den Worten „ÖAAB-FCG Forderung endlich umgesetzt“ bejubelt. Von der ursprünglichen Forderung ist kein Wort mehr zu lesen. Da scheint klar: Eine standhafte und starke Arbeitnehmer:innen-Vertretung sieht anders aus.