Besonders chronisch Kranke sind mit dem Gesundheitssystem unzufrieden
Gut fünf Jahre nachdem die damalige türkis-blaue Bundesregierung die Zerschlagung der Gebietskrankenkassen beschlossen hat, haben sich die Warnungen von Gewerkschaften und Arbeiterkammer offenbar bewahrheitet. Nicht einmal die Hälfte der Oberösterreicher:innen ist mit dem Gesundheitssystem noch zufrieden, wie jüngst eine IFES-Studie ergeben hat. „Es ist ein Alarmzeichen, dass ausgerechnet chronisch Kranke am unzufriedensten sind“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl, Spitzenkandidat der FSG Oberösterreich bei der Arbeiterkammer-Wahl im März.
Immer öfter wechseln die Patient:innen zu Wahlärzten, um schneller Termine zu finden. „Besonders bei Operationen und gynäkologischen Behandlungen sind die Wartezeiten unerträglich. Die Bankomatkarte darf nicht die E-Card ablösen. Es kann sich bei weitem nicht jeder und jede einen Wahlarzt leisten, noch dazu Menschen, die gesundheitlich ohnehin angeschlagen sind und deswegen häufiger Behandlungen benötigen“, sagt Stangl und fordert, dass die versprochenen 17 Kassenarztstellen in Oberösterreich so schnell wie möglich besetzt werden müssen. Mittelfristig ist aber auch das zu wenig, benötigt unser Bundesland mindestens 135 Stellen mehr als bisher und einen massiven Ausbau der Primärversorgungszentren. Wegen des hohen Investitionsbedarfs fordert Stangl, dass endlich die nach Wien geflossenen Rücklagen der oberösterreichischen Versicherten auch in unserem Bundesland investiert werden müssen.