Landeskonferenz wählt Michael Seemayer an die Spitze der FSG OÖ
Michael Seemayer, Landessekretär der PRO-GE Oberösterreich und Abgeordneter zum Nationalrat, führt seit heute die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) Oberösterreich. Seemayer übernimmt die Führung der größten Fraktion im ÖGB vom langjährigen FSG-Landesvorsitzenden Andreas Stangl, der sich heute bei der ÖGB-Landeskonferenz der Wahl zum neuen ÖGB-Landesvorsitzenden stellt.
Mehr Gerechtigkeit für ArbeitnehmerInnen
Seemayer betont, dass es gerade jetzt eine politische Debatte, auch in den Betrieben, über Gerechtigkeit brauche. „Wir müssen die Frage stellen, wer die Kosten der Krise zahlt, wer die GewinnerInnen der Krise sind und unsere politischen Forderungen daraus ableiten. Es kann nicht sein, dass die ArbeitnehmerInnen steuerlich überproportional zur Kasse gebeten werden und nun auch noch unter den gestiegenen Preisen leiden“, stellt Seemayer klar.
Millionärssteuer jetzt!
Mehr Gerechtigkeit bedeute, dass jene, die ihren Wohlstand in den letzten schwierigen Jahren sogar vermehren konnten, nämlich die Superreichen, endlich einen Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft leisten. Eine Millionärssteuer sei nur fair, schließlich würden auch Reiche von einer funktionierenden staatlichen Infrastruktur – von Straßen bis zum Gesundheitswesen – profitieren. Österreich liege zudem bei der Vermögensbesteuerung weit hinter dem Durchschnitt der OECD-Staaten.
Gewinne der Energiekonzerne abschöpfen
Ansetzen müsse die Regierung auch bei den Energiekonzernen, die ihre Gewinne in dieser schwierigen Zeit steigern. „Wir wollen eine Gewinnabschöpfung. Schließlich steigen die Haushaltskosten, nicht aber die Preise für die Herstellung“, stellt Seemayer klar.
Weil die Regierung völlig dabei versage, die Preise zu senken, macht sich Seemayer für massive Lohnerhöhungen stark. „Nichts gegen die steigenden Preise zu tun und dann von den ArbeitnehmerInnen Zurückhaltung bei den Lohn- und Gehaltsverhandlungen einzufordern, ist ein Hohn“, kritisiert Seemayer. „Nicht die ArbeitnehmerInnen heizen die Inflation an. Das Problem ist die Untätigkeit der Bundesregierung. Wenn die Regierung nichts tut, müssen die Löhne und Gehälter massiv zulegen, damit die ArbeitnehmerInnen ihre Lebenserhaltungskosten überhaupt noch tragen können.“ Es zeige sich, dass der freie Markt völlig dabei versage, allen Menschen Zugang zur Grundversorgung zu gewähren. „Der freie Markt regelt nur, dass manche Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit Gewinne machen und die Reichen reicher werden. Wir wollen aber eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen Lebensmittel, Energie und Wohnen leisten können.“
Seemayer ist gelernter Prozessleittechniker und Betriebselektriker. 2002 bis 2003 absolvierte er die Sozialakademie der AK in Mödling. Schon in jungen Jahren war Seemayer gewerkschaftlich aktiv. Von 2000 bis 2002 war er Bundesvorsitzender der FSG-Jugend. Seemayer lebt mit seiner Familie in Regau.
Stangl kandidiert als ÖGB-Landesvorsitzender
Michael Seemayer übernimmt die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen nach zehn Jahren von Andreas Stangl, sich heute der Wahl zum ÖGB-Landesvorsitzenden stellt. Seemayer will die Kultur des Miteinanders im ÖGB über fraktionelle Grenzen hinaus weiter mit Leben füllen. „Das Gesprächsklima zwischen den Fraktionen ist von Wertschätzung und Respekt getragen“, betont Seemayer.
INFO: Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) ist die größte Fraktion im ÖGB. Bei der außerordentlichen Landeskonferenz am 3. Mai wählen die Delegierten einen neuen FSG-Landesvorsitzenden.
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