Nobelpreisträger Stiglitz: Öffentliches Gesundheitssystem weit überlegen

Der amerikanische Starökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz hat am Wochenende beim Forum Alpbach das österreichische und das amerikanische Gesundheitssystem verglichen. Was er dort gesagt hat, dürfte so manchem anwesenden konservativen Politiker, der einer (Teil-)Privatisierung unseres Gesundheitssystems das Wort redet, nicht gefallen haben.

Die europäischen Systeme einer öffentlichen Gesundheitsversorgung, die über soziale Krankenkassen oder aus Steuermitteln finanziert werden, seien, so Stiglitz, dem amerikanischen weit überlegen. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt beträgt in Österreich rund 10 Prozent, in den USA fast 18 Prozent.

„Die Gesundheitsausgaben pro Person sind in den USA doppelt so hoch wie in Österreich, dennoch ist das US-Gesundheitssystem katastrophal. Wir haben Millionen Menschen ohne Krankenversicherung“, sagt Stiglitz und nennt das ein „enormes Systemversagen in den USA“.

Privatisiertes Gesundheitssystem: „Ein Desaster für die Gesundheit“

Private Versicherungen maximieren ihre Prämieneinkommen und minimieren die Leistungen, so Stiglitz. Viele können sich die Prämien gar nicht leisten. Die Folge: In den Vereinigten Staaten ist die Lebenserwartung in den drei vergangenen Jahren ständig gesunken. Die sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich sei nicht nur ein „Desaster für die Gesundheit“, sondern auch für die Wirtschaft. Nur die öffentliche, soziale Krankenversicherung, wie wir sie in Österreich haben, kann die beste Gesundheitsversorgung für alle bieten. Die FSG kämpft daher entschlossen dafür, dass sie erhalten bleibt und weiter ausgebaut wird.

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