IV-Präsident Karl Ochsner fordert 41-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich
Eine unglaubliche Respektlosigkeit den Arbeitnehmer:innen gegenüber hat sich der Trauzeuge von Ex-FPÖ-Chef Strache geleistet, dem die Freiheitlichen Aufsichtsrats-Posten bei ÖBAG und ÖBB verschafft haben. Karl Ochsner, mittlerweile Präsident der Industriellenvereinigung, will, dass die wöchentliche Normalarbeitszeit ohne Lohnausgleich von 40 auf 41 Stunden erhöht wird. Er sagt, dass eine Viertelstunde mehr am Vormittag und am Nachmittag niemandem schaden und viele das gar nicht merken würden. Dass die Arbeitnehmer:innen mehr gratis arbeiten sollen, ist eine Entgleisung sondergleichen, die wir sicher nicht unbeantwortet lassen. Während Türkis-Grün im Bund und Türkis-Blau im Land bei der Eindämmung der Energiepreis-getriebenen Inflation versagt haben, behauptet der mutmaßliche FPÖ-Günstling Ochsner, dass die Industrie unter den „stark steigenden Arbeitskosten“ leidet.
Dass die Arbeitnehmer:innen das politische Versagen nun mit weiterer Gratis-Arbeit ausbaden sollen, ist eine bodenlose Frechheit, die bisher nicht einmal den eingefleischtesten Neoliberalen in Österreich über die Lippen gekommen ist. So sieht aber offenbar das Gedankengut jener aus, die von der selbsternannten „sozialen Heimatpartei“ in Aufsichtsräte geschickt worden sind.
Wir als sozialdemokratische Gewerkschafter:innen sagen dazu: Nicht mit uns! Fakt ist nämlich, dass das Arbeitsstundenvolumen in Österreich zuletzt weiter gestiegen ist und 2023 mehr als ein Viertel der Über- und Mehrarbeitsstunden nicht abgegolten wurde. Braucht die Industrie zusätzliche Arbeitskräfte, muss sie angemessene Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen und Einkommen bieten.