7 Monate voller vertaner Chancen gehen auf Kosten der Beschäftigten
FSG Reparatur des Pflegebonus für alle Berufsgruppen im Pflege- und Gesundheitsbereich
Viele Beschäftigte in der Pflege fühlen sich angesichts der tatsächlichen Höhe des Pflegebonus schlicht und einfach gefoppt: Während Anfang des Jahres noch von einem ganzen Monatslohn zusätzlich gesprochen wurde, sollen nun Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge vom Bonus abgezogen werden. 2.000 Euro Pflegebonus wurden versprochen, 800 bis 900 werden im Schnitt tatsächlich ausbezahlt. Manche bekommen noch weniger, andere bekommen gar nichts!
7 Monate Zeit für wenig Output
„Der Abzug der Dienstgeberbeiträge und der Sozialversicherung sowie der Lohnsteuer führen dazu, dass nicht einmal netto 1.000 € bei den Menschen ankommen. Man hätte lieber mit den Gewerkschaften und der AK sozialpartnerschaftlich verhandeln sollen, dann wäre nicht so ein Murks herausgekommen. Die Unfähigkeit ist schon bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass für die ÖVP dies anscheinend der ÖAAB Klubobmann August Wöginger verhandelt hat“, bringt es FSG-Landesvorsitzender Michael Seemayer klar auf den Punkt. „Der zuständige Bundesminister Johannes Rauch bestätigte zudem gegenüber der Krone, dass dieser Bonus bewusst so ausbezahlt wurde und kein Versehen vor liegt. Die Bundesregierung hat sich zuerst sieben Monate lange Zeit gelassen und bekommt dann keine Regelung hin, mit der die Beschäftigten zufrieden sein können!“
Für AK-Präsident Andreas Stangl klingt der Pflegebonus wie ein schlechter Scherz: „Man kann es einfach nicht nachvollziehen, warum einige Berufsgruppen schlicht vergessen worden sind. Ich bin der Meinung, dass alle Berufsgruppen, die in der Pflege Tag für Tag harte und für die Menschen wichtige Arbeit leisten, vom Bonus im gleichen Umfang profitieren sollen. Hebammen und OP-AssistentInnen gehören zum Beispiel zu jenen Berufsgruppen, die bei der versprochenen Prämie durch die Finger schauen. Hier gehört anständig nachgeschärft. Es ist eine vertane Chance, dass der Pflegebonus nicht in einen Teuerungsausgleich umgewandelt wurde. Die Beschäftigten hätten ihn brutto für netto erhalten müssen.“