Nur 88 von 440 Gemeinden sind bei der Kinderbetreuung top

Länger, schneller, flexibler: Den Menschen wird im Berufsleben immer mehr abverlangt. Die Kinderbetreuungseinrichtungen halten da nicht mit: Nur 88 von 440 Gemeinden haben ein Angebot, das den Eltern zumindest einen 40-Stunden-Job ermöglicht.

Zuerst die Wiedereinführung der Nachmittagsgebühr im Kindergarten, dann der 12-Stunden-Tag. Beruf und Familie zu vereinbaren, wird immer schwerer. Bei der Betreuung der Unter-Dreijährigen und bei den Öffnungszeiten tut sich zu wenig. Das zeigt auch der aktuelle AK-Kinderbetreuungsatlas. Nur 88 von 440 Gemeinden fallen in die Kategorie 1A. Das heißt, sie bieten eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder sowie einen Kindergarten, dessen Öffnungszeiten mit einer Vollzeitbeschäftigung zu vereinbaren sind.

Rote Gemeinden tun mehr für junge Eltern
Ein Blick auf die politischen Verhältnisse in den Gemeinden zeigt sehr deutlich, wem gute Kinderbetreuung ein Anliegen ist. Die ÖVP stellt in 328 oberösterreichischen Gemeinden den Bürgermeister/die Bürgermeisterin. Nur 15,2 Prozent davon – das sind 50 Gemeinden – fallen in die Kategorie 1A. Bei den 94 SPÖ-geführten Gemeinden sieht die Sache wesentlich besser aus: 36,2 Prozent davon – in absoluten Zahlen 34 Gemeinden – sind bei der Kinderbetreuung top.
Eine Kinderbetreuung auf einigermaßen hohem Niveau (die Kategorien 1A und A zusammengefasst) hat nur etwas mehr als die Hälfte der ÖVP-Gemeinden. Bei den SPÖ-Gemeinden sind es etwa drei Viertel.

In fast einem Drittel der oberösterreichischen Gemeinden hat der Kindergarten weniger als acht Stunden geöffnet, etwa jeder fünfte Kindergarten schließt vor 14 Uhr. „Wir brauchen daher dringend einen kräftigen Schub bei den Öffnungszeiten“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

 

Kinderbetreuung 2018 FSG

Kinderbetreuung 2018 neutral