FSG kritisiert hohe Wahlkampfspenden von Industriellen

Er erwartet sich nichts… Außer, dass Sebastian Kurz „etwas weiterbringt“ in diesem Land, wie etwa eine Arbeitszeitflexibilisierung. So begründet KTM-Eigentümer Stefan Pierer hohe Spenden für den Wahlkampf von ÖVP-Chef Kurz. Für die ArbeitnehmerInnen – die dieses Geld für Herrn Pierer erwirtschaftet haben – heißt das nichts Gutes.

Entsprechend verärgert reagiert deshalb auch Walter Schopf, Leitender Sekretär der Gewerkschaft PRO-GE, auf die Spendierfreudigkeit des Industriellen: „Wenn die KTM-Beschäftigten so viel Geld für Herrn Pierer erwirtschaftet haben, dass das Geldbörsel so locker sitzt, könnte er ja auch den Beschäftigten mehr bezahlen“, meint Schopf. Gerade bei KTM gebe es beim Lohnniveau noch genug Luft nach oben. „Ich lade Herrn Pierer ein, sich bei der nächsten KV-Runde für höhere Löhne zu engagieren. Genug Geld ist ja offensichtlich da.“

Eigenartiger Zugang
zu Demokratie

Offenbar sei es aber verlockender, mit hohen Wahlkampfspenden Politik zu machen. „Es ist ein eigenartiger Zugang zu Demokratie, wenn Superreiche in unserem Land offenbar glauben, es sich mit ihrem Geld richten zu können“, kritisiert Schopf. Die Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen lehnen solche Praktiken vehement ab.

Arbeitszeitflexibilisierung heißt
weniger Zuschläge

Herr Pierer lässt auch bei seinen öffentlichen Aussagen keine Zweifel offen, worum es ihm bei seinen Wahlkampfspenden für die Kurz-ÖVP geht. In einem Kurier-Interview vom 30. Juli sagt er ganz genau, was er sich wünscht: Er will eine Arbeitszeitflexibilisierung. Damit nimmt er anscheinend gerne in Kauf, dass auch Überstundezuschläge für seine Beschäftigten wegfallen. Bei den Ausgaben für seine MitarbeiterInnen soll also der Sparstift angesetzt werden, für Sebastian Kurz gibt Pierer aber den „Big Spender“!